Im Beisein eines Enkels von Julius und Frieda Brandenstein verlegt Gunter Demnig sechs Stolpersteine für die drei Unnaer Ehepaare Reifenberg, Rosenmeyer und Rosenbaum, die einzig, weil sie jüdisch waren, durch das Nazi-Regime verfolgt, vertrieben und ermordet wurden.
Das Ehepaar Josef und Rosalie Reifenberg, dessen Geschäft der Schwager Julius Brandenstein 1913 übernommen hatte, lebte in Unna, bis es 1935, in der Hoffnung, in einer großen Stadt sicherer zu sein, nach Düsseldorf zog. 1942 wurden Josef und Rosalie Reifenberg nach Theresienstadt deportiert und dort ermordet. Auch die Eltern von Frieda Brandenstein lebten in der Bahnhofstraße 25 und litten noch in ihrem hohen Alter unter dem Nationalsozialismus. Josef Rosenmeyer starb 1935 in Unna, seine Frau Friederike zog gemeinsam mit Tochter und Schwiegersohn zunächst nach Hilden. Ihre Spur findet sich Jahre später in Köln wieder, wo sie 1942 im Jüdischen Krankenhaus verstarb.
Nicht weit entfernt, in der Bahnhofstraße 10, führte das Ehepaar Moritz und Clementine Rosenbaum ein Geschäft. Nachdem ihr Mann Moritz 1935 starb, führte Clementine das Geschäft bis zur Pogromnacht am 9. November 1938, in der das Geschäft angezündet wurde. Sie ging daraufhin nach Köln. Von dort aus wurde sie 1942 nach Theresienstadt deportiert und schließlich in Auschwitz ermordet.