Der deutsche Historiker Arno Herzig erörtert wie sich das Judentum im Laufe seiner Geschichte gewandelt hat. So näherte es sich in Westfalen der bürgerlichen Mehrheitsstruktur an, sang und predigte in Gottesdiensten auf Deutsch, behielt jedoch Formen der eigenen Kultur bei. Der Staat regelte den Status erst 1847, die volle Gleichberechtigung erhielt das Judentum 1869. Diese Tendenzen lassen sich an der Entwicklung der jüdischen Gemeinde in Unna verfolgen, deren aktive Teilnahme am politischen Leben der Stadt seit 1848 bezeugt ist. Arno Herzig hat bereits zahlreiche Forschungsprojekte und Publikationen u.a. zur deutsch-jüdischen Geschichte veröffentlicht und ist Mitglied der Historischen Kommission für Westfalen.